Nachhaltige Software: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Nachhaltige Software''' ''zeichnet sich dadurch aus, dass die direkten und indirekten negativen ökonomischen, sozialen und ökologischen Auswirkungen, die sich aus der Entwicklung, dem Betrieb und der Verwendung der Software ergeben, minimal sind und zudem mit Blick auf eine nachhaltige Entwicklung positiv sind.'' |
'''Nachhaltige Software''' ''zeichnet sich dadurch aus, dass die direkten und indirekten negativen ökonomischen, sozialen und ökologischen Auswirkungen, die sich aus der Entwicklung, dem Betrieb und der Verwendung der Software ergeben, minimal sind und zudem mit Blick auf eine nachhaltige Entwicklung positiv sind.'' |
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In der Folge muss "digital nachhaltige" Software nicht per se nachhaltig in unserem Sinne (Link zu [[Integrative_Nachhaltigkeit|unserer Definition des Nachhaltigkeitsbegriffs]]) bzw. im Sinne der oben stehenden Definition sein. |
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= Was verstehen wir unter "nachhaltiger Software-Entwicklung"? = |
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Eine explizite Definition des Begriffs der "nachhaltigen Software-Entwicklung" ist an dieser Stelle nicht erforderlich, denn oben stehende Definition für "nachhaltige Software" beinhaltet bereits den Entwicklungsprozess. Trotzdem haben viele Entwurfsentscheidungen während dieses Prozesses entscheidenden Einfluss auf das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele haben. |
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Negativ-Beispiele, die sich z. B. aus einer ungeeigneten Systementwurf ergeben können: |
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# Die Anwendung hat angemessen hohe Hardware-Voraussetzungen und zwingt die Anwender zum Kauf eines neuen Computers, obwohl der "alte" ansonsten noch gut läuft. |
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# Die Anwendung verwendet proprietäre Datenformate und ein Import der eigenen Daten in andere Systeme ist nicht vorgesehen. |
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# Es wird nur ein bestimmtes Betriebssystem und ein bestimmter Gerätetyp unterstützt. |
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# Eine App führt zu einem sehr hohen Energieverbrauch, da sie eine permanente mobile Web-Verbindung und zusätzlich ein GPS-Signal benötigt. |
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Nachstehende Beispiele sind im Einzelfall genauer zu untersuchen hinsichtlich ihrer tatsächlichen Nachhaltigkeit, scheinen jedoch zunächst in die positive Richtung zu tendieren: |
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# In der Anwendung ist konzeptionell ein Mechanismus verankert, durch den ein Beitrag zur Verbesserung des ökologischen Zustands der Erde geliefert wird, z. B. indem automatisch durch die Nutzung der Anwendung Geldbeträge an nachhaltige Projekte gespendet werden. |
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Ist auszuformulieren... -> @Peter/CVH: Könnt ihr da schon mal was zu schreiben? |
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# Einzelne Systemteile (z. B. Web-Dienste oder Datenbestände) lassen sich auch in Fremdsystemen oder späteren Neuentwicklungen direkt verwenden. |
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# Das System ist skalierbar. |
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# Die Anwendung lässt sich leicht um neue Funktionalität erweitern. |
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# Während der Anforderunganalyse gibt es weitreichende Partizipationsmöglichkeiten für alle Stakeholder. |
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Bitte auch die zugehörige [[Diskussion:Nachhaltige_Software|Diskussionsseite]] beachten. |
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Für praktische Software-Entwicklungsprozesse dürften Leitsätze und Richtlinien zur Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten weitgehend fehlen. |
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Welche Leitsätze (und Kriterien) lassen sich für nachhaltige Software-Entwicklungen benennen? |
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innerhalb dieser Entwicklungsphase genannt (vgl. Diskussion bei Mahaux 2013). Weitere Ausführungen |
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* Idee: Rodriguez & Penzenstadler (2013) schlagen vor, umfassend für alle Stakeholder-Gruppen jeweils bedeutsame und relevante Nachhaltigkeits-Indikatoren zu identifizieren und während des Projektverlaufs zu verfolgen. |
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Hier ist u. a. die SW-Architektur mit ihren [[Arbeitsschwerpunkte_des_Labors_für_Geovisualisierung#Systemkomponenten|wiederverwendbaren Diensten]] zu nennen! |
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=== Implementierung === |
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* Martens, K.-U. (2013): Digitale Nachhaltigkeit. In J. Kegelmann & K.-U. Martens, Hrsg.: Kommunale Nachhaltigkeit, Nomos-Verlag, S. 304-315. |
* Martens, K.-U. (2013): Digitale Nachhaltigkeit. In J. Kegelmann & K.-U. Martens, Hrsg.: Kommunale Nachhaltigkeit, Nomos-Verlag, S. 304-315. |
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* Rodriguez, A. & B. Penzenstadler (2013): Applying the IMAGINE Approach to Software Systems. Proceedings of the 2nd International Workshop on Requirements Engineering for Sustainable Systems, Rio, Brasil, July 15, 2013. |
Version vom 23. Februar 2014, 20:58 Uhr
- Zur Motivation siehe Vorbemerkung auf der Diskussionsseite.
- Anregungen und kritische Bemerkungen sind sehr willkommen!
Einleitung
Aspekte der Nachhaltigkeit werden heute intensiv mit Blick auf die Hardware-Komponenten informationstechnischer Systeme diskutiert (Stichwort "Green IT"). Für den Bereich der Software-Entwicklung werden in verschiedenen aktuellen Forschungsprojekten zwar verstärkt und mit Erfolg entsprechende Überlegungen angestellt, jedoch ist der diesbezügliche Diskussionsprozess sicherlich noch nicht als abgeschlossen anzusehen.
An dieser Stelle soll beschrieben (und diskutiert) werden, was wir im Umfeld des ENE-Projektes unter nachhaltiger (im Gegensatz zu langlebiger!) Software und unter nachhaltigen Software-Engineering-Prozessen verstehen. Sinnvoll scheint eine Unterscheidung zwischen Software-Anwendung (Nutzung) und Software-Entwicklung (Herstellprozess). Demzufolge sollen nachfolgend mit Blick auf die im ENE-Projekt zu Grunde gelegte Nachhaltigkeitsdefinition die Begriffe der nachhaltigen Software und der nachhaltigen Software-Entwicklung präzisiert werden. Unter anderem stellt sich in diesem Kontext auch die Frage, inwieweit der Begriff der Digitalen Nachhaltigkeit konform ist zu dem im ENE-Projekt verwendeten Nachhaltigkeitsbegriff.
Wodurch zeichnet sich "nachhaltige Software" aus?
In der Literatur recht breit akzeptiert ist der Vorschlag von Dick, Naumann & Kuhn (2011), nachhaltige Software wie folgt zu definieren: "Sustainable software is software whose direct and indirect negative impacts on economy, society, human beings, and environment resulting from development, deployment, and usage of the software is minimal and/or has a positive effect on sustainable development." Mit Blick auf die Zielsetzung des ENE-Projekts ist die erstgenannte Bedingung ("minimal impact") an dieser Stelle sicherlich als zu "unambitioniert" einzustufen, so dass im Weiteren die zweite Bedingung verwendet wird ("positive effect").
Häufig verwendet wird daneben der Begriff der Digitalen (oder Informationellen) Nachhaltigkeit, für den mehrere verschiedene Definitionen (oder vielleicht treffender ausgedrückt: verschiedene mit dem gleichen Begriff belegte Konzepte) existieren. Recht verbreitet sind die Definitionen von Dapp (ETH Zürich) und Stürmer (Parlamentatische Gruppe "Digitale Nachhaltigkeit" in der Schweiz), die Wissen als immaterielle Ressource auffassen und den Nutzungsaspekt von Information inklusive offener Zugangsmöglichkeiten in den Vordergrund stellen. Insofern scheint diese Sicht (die erfreulicherweise stark die Open-Source-Philosophie stützt) gegenüber der vorgenannten Definition mit Blick auf das ENE-Projekt zu sehr auf die soziale Dimension reduziert (vgl. aber auch Martens 2013, der den Nachhaltigkeitsbegriff für unpassend gewählt hält in Verbindung mit diesem Konzept), so dass wir es zunächst bei folgender Definition belassen:
Nachhaltige Software zeichnet sich dadurch aus, dass die direkten und indirekten negativen ökonomischen, sozialen und ökologischen Auswirkungen, die sich aus der Entwicklung, dem Betrieb und der Verwendung der Software ergeben, minimal sind und zudem mit Blick auf eine nachhaltige Entwicklung positiv sind.
In der Folge muss "digital nachhaltige" Software nicht per se nachhaltig in unserem Sinne (Link zu unserer Definition des Nachhaltigkeitsbegriffs) bzw. im Sinne der oben stehenden Definition sein.
Was verstehen wir unter "nachhaltiger Software-Entwicklung"?
Eine explizite Definition des Begriffs der "nachhaltigen Software-Entwicklung" ist an dieser Stelle nicht erforderlich, denn oben stehende Definition für "nachhaltige Software" beinhaltet bereits den Entwicklungsprozess. Trotzdem haben viele Entwurfsentscheidungen während dieses Prozesses entscheidenden Einfluss auf das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele haben.
Negativ-Beispiele, die sich z. B. aus einer ungeeigneten Systementwurf ergeben können:
- Die Anwendung hat angemessen hohe Hardware-Voraussetzungen und zwingt die Anwender zum Kauf eines neuen Computers, obwohl der "alte" ansonsten noch gut läuft.
- Die Anwendung verwendet proprietäre Datenformate und ein Import der eigenen Daten in andere Systeme ist nicht vorgesehen.
- Es wird nur ein bestimmtes Betriebssystem und ein bestimmter Gerätetyp unterstützt.
- Eine App führt zu einem sehr hohen Energieverbrauch, da sie eine permanente mobile Web-Verbindung und zusätzlich ein GPS-Signal benötigt.
TODO: bessere/weitere Beispiele?
Nachstehende Beispiele sind im Einzelfall genauer zu untersuchen hinsichtlich ihrer tatsächlichen Nachhaltigkeit, scheinen jedoch zunächst in die positive Richtung zu tendieren:
- In der Anwendung ist konzeptionell ein Mechanismus verankert, durch den ein Beitrag zur Verbesserung des ökologischen Zustands der Erde geliefert wird, z. B. indem automatisch durch die Nutzung der Anwendung Geldbeträge an nachhaltige Projekte gespendet werden.
- Einzelne Systemteile (z. B. Web-Dienste oder Datenbestände) lassen sich auch in Fremdsystemen oder späteren Neuentwicklungen direkt verwenden.
- Das System ist skalierbar.
- Die Anwendung lässt sich leicht um neue Funktionalität erweitern.
- Während der Anforderunganalyse gibt es weitreichende Partizipationsmöglichkeiten für alle Stakeholder.
TODO: bessere/weitere Beispiele?
Leitsätze für die nachhaltige Software-Entwicklung
Für praktische Software-Entwicklungsprozesse dürften Leitsätze und Richtlinien zur Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten weitgehend fehlen.
Welche Leitsätze (und Kriterien) lassen sich für nachhaltige Software-Entwicklungen benennen?
Entwicklungsphasen-bezogene Betrachtung
Anforderungsanalyse
An dieser Stelle sei lediglich der potenziell positive Einfluss partizipativer Elemente innerhalb dieser Entwicklungsphase genannt (vgl. Diskussion bei Mahaux 2013). Weitere Ausführungen siehe zahlreiche weitere Literaturquellen.
- Idee: Rodriguez & Penzenstadler (2013) schlagen vor, umfassend für alle Stakeholder-Gruppen jeweils bedeutsame und relevante Nachhaltigkeits-Indikatoren zu identifizieren und während des Projektverlaufs zu verfolgen.
Systementwurf
Leitsätze für den Systementwurf (u. a. Systemarchitektur, Schnittstellen der Komponenten, Feinentwurf):
- ...
- ...
- ...
TODO!! Hier ist u. a. die SW-Architektur mit ihren wiederverwendbaren Diensten zu nennen!
Implementierung
Leitsätze für die Implementierung:
- ...
- ...
- ...
TODO
Test, Integration, Qualitätssicherung
Hier zunächst nicht weiter betrachtet, siehe Literatur.
Anwendungsdomänen-bezogene Betrachtung
Web-Anwendungen
Leitsätze für die Entwicklung nachhaltiger Web-Anwendungen sind z. B. bei Naumann et al. zu finden.
Geoinformation
TODO Benno (INSPIRE-Richtlinie z. B. kritisch unter dem Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit)
Referenzen
- Dick, M., S. Naumann & N. Kuhn (2010): A Model and Selected Instances of Green and Sustainable Software. Proceedings of the 9th IFIP TC 9 and 1st IFIP TC 11 International Conference, Brisbane, Australia, Sept. 2010, pp. 248-259.
- Penzenstadler, B., V. Bauer, C. Calero & X. Franch (2012): Sustainability in Software Engineering: A Systematic Literature Review.
- Martens, K.-U. (2013): Digitale Nachhaltigkeit. In J. Kegelmann & K.-U. Martens, Hrsg.: Kommunale Nachhaltigkeit, Nomos-Verlag, S. 304-315.
- Rodriguez, A. & B. Penzenstadler (2013): Applying the IMAGINE Approach to Software Systems. Proceedings of the 2nd International Workshop on Requirements Engineering for Sustainable Systems, Rio, Brasil, July 15, 2013.