Drehbuch M1
Station
M1
Titel der Station
"Gespräch mit der Erde", Globus-Installation
Projektverantwortliche
Prof. Dr. B. Schmidt
Fachbereich
Fachbereich G (Labor für Geovisualisierung)
Abbildung
Bilddatei
Bildunterschrift
Im Zentrum des durch mehrere BesucherInnen begehbaren Raums "Gespräch mit der Erde" steht ein großer Globus, der wechselnde thematische Inhalte zu Nachhaltigkeitsthemen zeigt (hier: Veranschaulichung durch VR-Modell).
Technische Beschreibung
Es handelt sich um eine Projektionslösung, bei der eine Kugel aus Acrylglas mittels zweier Projektoren und einem Spiegelsystem von innen bestrahlt wird. Die Auswahl des dargestellten Inhalts erfolgt nicht an dem Globus selbst, sondern über ein externes, in der Nähe des Globus positioniertes Touchpad.
Zur Realisierung des Raums wird im Einzelnen folgende Hardware-Ausstattung benötigt:
- 1. Sphärischer Display, z. B. 'OmniGlobe' der Firma Globoccess (in einer der beiden nachstehend genannten Varianten):
- 1a. Durchmesser 1,50 m inkl. PC und 20 vordef. Themen, ca. 120.000 € (exkl. MwSt) oder
- 1b. Durchmesser 1,20 m inkl. PC und 20 vordef. Themen, ca. 96.000 € (exkl. MwSt).
- 2. Tablet zur intuitiven Touch-Steuerung des Globus und der dynamisch dargestellten Inhalte (in Pos. 1 enthalten)
- 3. Sound-System für eine stimmige Atmosphäre und zur auditiven Unterstützung der gezeigten Inhalte, ca. 1.000 €.
- 4. zusätzliche an den umliegenden Wänden befestigte Großbildschirme, die zur Anzeige von Kontextinformationen einer gewählten Thematik dienen; 5 Stück -> 5 x 5.000 € = 25.000 €.
TODO @Benno: ist Punkt 4 in dieser Form realistisch?
Maße / Raumbedarf
An den Raum, in dem der Globus installiert werden soll, sind folgende Anforderungen zu stellen:
- Größe: ca. 9 m x 9 m, Deckenhöhe ca. 4,50 m
- Möglichst abgeschlossener Raum, so dass Erdkugel adäquat wahrnehmbar
- Dunkle Lichtverhältnisse (möglichst fensterlos oder zumindest gut abgedunkelt)
- Relativ dunkle Wand- und Bodenfarben, so dass der Globus unmittelbar intensiv wahrnehmbar ist
- Ggfs. Erzeugen eines Sternenhimmels an Wänden und Decke, um die Wahrnehmung des Planeten Erde zu intensivieren
- Ruhige (!) Arbeitsatmosphäre, eventuell leise, stimmige Hintergrundmusik
- (Ein runder/achteckiger Raum würde generell Form/Effekt des Globus besser unterstützen als ein rechteckiger.)
Folgende Grafik verdeutlicht die konkrete Raumanordnung:
TODO nur eine der beiden Grafiken verwenden. @Benno welche Grafik soll erhalten bleiben? Ich habe bei der zweiten Variante noch die Kontextbildschirme ergänzt.
Inhaltliche Beschreibung / Szenario
Es soll ein begehbarer Raum entstehen, in dem sich auf eindrucksvolle Weise komplexe weltweite Entwicklungen visualisieren und in Gruppen diskutieren lassen. Das Herzstück des Raums soll ein großer Globus bilden, auf dem - gesteuert von der Interessenlage der Raumbesucher - wechselnde Informationsinhalte dargestellt werden können. Die Wände des Ausstellungsraums sind mit mehreren Großbildschirmen bestückt, auf denen sich durch die Nutzer gesteuert interessierende Kontextinformation darstellen lässt.
TODO Wandgestaltung diskutieren
Grundgedanke der Raumgestaltung ist der starke Symbolcharakter des in der Gruppe haptisch erfahrbaren Erdkugel-Modells. Im Vergleich zu einer rein virtuellen Erddarstellung unterstützt die physikalische vorhandene Variante ein weit eindrucksvolleres Erlebnis innerhalb des ENE.
Es ist ein konzeptuelles Ziel, die Besucher mit dem in etwa menschengroß wahrgenommenen Erdmodell in direkten Kontakt treten zu lassen. Den Besuchern soll der Eindruck eines Gesprächs "quasi auf Augenhöhe" vermittelt werden. (Ein klein wahrgenommener Globus oder ein Blick aus dem Raumschiff würden dies in der beabsichtigen Weise nicht ermöglichen.) Für alle Gesprächspartner besteht dabei die Möglichkeit eines direkten Blickkontakts. Unser Planet, um den es mit Blick auf die Nachhaltigkeitsproblematik geht, wird somit in einer nicht alltäglichen, faszinierenden Art und Weise (an)fassbar, lässt sich interaktiv in der Gruppe erkunden und erleben.
Passend zu zwei großen Schlagwörtern unserer digitalen Gesellschaft, "Gamification" und "Interaktion", sollen die Besucher die Darstellungen auf spielerische Art selbst beeinflussen können. Zielgruppe der Installation sind vor allem Jugendliche (zwischen 16-26 Jahren).
Die darstellbaren Inhalte werden Software-mäßig frei konfigurierbar sein. Geplant ist, verschiedene inhaltliche Überthemen zu präsentieren. In der Startphase sollen Aspekte Nachhaltiger Entwicklung zunächst fokussiert auf das Thema Energie und Energiebildung angeboten werden. Prinzipiell sollen dabei die globalen Megatrends zur Diskussion gestellt werden, also z. B.: Bevölkerungswachstum mit Auswirkung auf Verstädterung; Ressourcen- und Energie-Verbrauch; globale Klimaerwärmung.
Der Ausstellungsraum soll so konzipiert werden, dass neben einer dauerhaften auch eine mobile Installation möglich ist.
Szenario:
Eine kleine Gruppe Jugendlicher betritt den Raum "Gespräch mit der Erde". Im Zentrum des Raums sehen sie eine in etwa menschengroße, physische Repräsentation der Erde, die sich in konstanter, langsamer Rotation befindet. Eine solche Erddarstellung haben die meisten Raumbesucher noch nie gesehen; sofort sind sie in den Bann des Globus gezogen. Leise, stimmige Hintergrundmusik unterstützt den visuellen Eindruck und schafft eine ruhige Atmosphäre, in welcher die Besuchergruppe nachfolgend in einen Dialog mit unserem Planeten treten soll.
Die Gruppe nähert sich dem Globus, zeigt auf bekannte Orte, spricht über die Darstellung. Mittels eines intuitiv bedienbaren Touchscreens als Steuereinheit kann sie im Weiteren die auf dem Globus dargestellten Inhalte ändern. Da die Jugendlichen in den zuvor besuchten Medienstationen für nachhaltigkeitsrelevante Themen wie Energie oder CO2 sensibilisiert wurde, finden sie schnell dazu passende Themen, die sie auf den Globus darstellen können. Neben statischen Einfärbungen der Globusoberfläche lassen sich insbesondere auch dynamische, animierte Themen auswählen, von denen einige aktiv durch eine Sprecherstimme unterstützt werden, die die dargestellte zeitliche Entwicklung der Thematik zusätzlich erläutert.
Im Weiteren entwickelt sich eine Art "Gespräch" zwischen der Besuchergruppe und unserem Planeten. Die Jungendlichen verstehen ihr bislang unbekannte globale Zusammenhänge, entwickeln Fragen wie: "Wo auf der Welt sind die Probleme?", "Wer ist dafür verantwortlich?", "Wie sind die Prognosen für die Zukunft?", "Gibt es auch gute, alternative Szenarien?". Genau diese Fragen sind es, die in den Jugendlichen reifen sollen und die sie mittels des interaktiven Globus direkt beantworten können. Wegen des beeindruckenden Erlebnisses, der einmaligen Begegnung mit der Erde auf Augenhöhe, werden die Jugendlichen noch lange Zeit daran zurückdenken und die gesehenen Inhalte bleiben nachhaltig in ihren Köpfen.
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